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Geschichten und ich

Tatsächlich kann ich mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in der ich ohne Geschichten war. Geboren bin ich im April 1978 in Lichtenfels im wunderschönen Oberfranken, in einer Gegend, die auch Gottesgarten genannt wird. Sie könnte aber genauso gut Auenland oder Bullerbü heißen, denn die Dörfer und Städtchen zwischen grünen Hügeln und bunten Streuobstwiesen könnten auch einem meiner Lieblingsbücher entsprungen sein. Schon als kleines Kind habe ich mir immer wieder ausgemalt, welche magischen Wesen die verwunschenen Höhlen und Wälder dort bewohnen könnten …

Abenteuer Lesen

Die ganze Welt der Geschichten hat sich mir erst eröffnet, als ich selbst Lesen gelernt habe. Dank meiner großen Schwester konnte ich schon lesen, als ich in die Schule kam, deshalb konnte ich mir mit sechs Jahren schon einen eigenen Ausweis der Stadtbücherei holen – die dreistellige Lesernummer weiß ich heute noch: 214. Wenig später wanderte praktisch mein ganzes Taschengeld in Bücher – Die Fünf Freunde, TKKG, Die drei ???, Bille & Zottel … ich habe alles gelesen, was mir in die Finger gekommen ist

dagmar bach

Schule und ganz viel Fantasie

Mit der Schulzeit im Gymnasium hat sich mein Leseverhalten sofort verändert. Klassiker wie Krabat wurden zu meinen Lieblingsbüchern, mit vierzehn bin ich dann direkt zu Stephen King umgestiegen. Nach dem Horror kam mit fünfzehn die High Fantasy: Der Herr der Ringe. Eines der Bücher, die mich schon in jungen Jahren wahnsinnig beeindruckt haben und meine heute Fantasyliebe befeuert hat. Trotzdem war der Berufswunsch, Autorin zu werden, in dieser Zeit noch gar nicht vorhanden, es gab so viel andere spannende Dinge! Nach dem Abitur ging es für mich deshalb nach Rosenheim und Wien, um dort Innenarchitektur zu studieren. Nach dem Abschluss bin ich schließlich in München gelandet – der Liebe wegen.

Wie funktionieren Geschichten?

Nach dem Studium habe ich viele Jahre als Projektleiterin in einer Agentur in München gearbeitet, wo ich weltweit Messestände und Events geplant und organisiert habe. Die Zeit war wunderschön, aufregend und anstrengend, und Bücher waren immer ein Ausgleich für mich, fremde Welten eine willkommene Abwechslung zum Alltag. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr sind mir die handwerklichen Unterschiede in Büchern aufgefallen. Warum funktioniert die eine Geschichte so gut, die andere aber nicht? Warum leide ich mit bestimmten Charakteren so mit, warum mit anderen weniger? Und warum denke ich überhaupt so viel darüber nach??? In dieser Zeit las ich gerade sehr viele Krimis, und mit den Krimis ist mir ein anderes Buch in die Hände gefallen: ein Buch übers Schreiben von einer sehr bekannten Krimiautorin. Das Lesen dieses Buchs hat sich für mich angefühlt wie das Öffnen einer Schatzkiste: Schreiben ist ein Handwerk, das man erlernen kann.

Und ich wollte nur noch genau das tun!

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Einfach schreiben!?

Schreiben lernen hört sich leichter an, als es ist. Ich weiß nicht, wie viele halbe Kurzgeschichten oder Romananfänge auf meiner Festplatte schlummern – ich weiß nur, dass ich, einmal angefangen, nicht mehr aufhören konnte. Ich schrieb und schrieb, immer nur für mich, ziemlich heimlich, aber immer mehr, früh morgens vor dem Vollzeitjob, in der S-Bahn, spät abends. Und ich wollte nicht mehr aufhören.

Was tun, wenn es ernst wird?

2013 hatte ich, nach vielen Versuchen, endlich einen Jugendroman komplett fertiggeschrieben. Ich habe lange darüber nachgedacht, wie es weitergehen sollte, und entschied mich, das Manuskript an eine Literaturagentin zu schicken – erst mal an eine einzige, bei der mir mein Bauchgefühl gesagt hat, dass es passen könnte.

Die Absage kam postwendend, allerdings auch das Interesse der Agentin an anderen Stoffen, die besser für ein Debüt geeignet wären. Also machte ich das einzig für mich Richtige: Ich schrieb ein neues Buch und schickte es wieder nur diesen einen Agentin, mit der ich seit der ersten Absage in sehr lockerem Kontakt geblieben bin.

Zwei Babys!

Ende 2014 hatte ich dann meinen ersten phantastischen Jugendroman geschrieben, und fast gleichzeitig kam meine Tochter zur Welt. Mit einem echten Baby in dem einen Arm und einem Buchbaby im anderen, hatte ich kurz darauf einen Agenturvertrag und schließlich einen Vertrag über eine Jugendbuchtrilogie beim Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag bekommen – denn das Buchbaby hieß „Zimt & weg“.

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ZIMT und los geht‘s! Und dann kam das GLÜCK

Mein Debüt „Zimt & weg“ platzierte sich direkt nach Erscheinen in der DEIN-Spiegel-Bestsellerliste. Das war und ist auch heute noch unglaublich, genau wie die Tatsache, dass die ZIMT-Bücher auch heute noch so viele Freund*innen haben.

Nach der ZIMT-Trilogie folgte die GLÜCK-Trilogie, ehe die ZIMT-Geschichten 2022 in eine zweite Staffel gingen. Was danach kommt? Das ist leider noch geheim …

Von hier an happy

Nach meiner Elternzeit habe ich meinen Job als Projektleiterin den Geschichten zuliebe aufgegeben – die absolut richtige Herzensentscheidung!

Ich bin jeden einzelnen Tag dankbar dafür, mir für meine Leser*innen Geschichten ausdenken zu dürfen, und bin sehr gespannt, wohin mich meine Reise als Autorin noch führen wird …

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